Dienstag, 1. Oktober 2013

Mini Meat Pies mit kreolischer Mayonnaise






















Eieieieiei, was ist mein letzter Post schon wieder lange her, das geht ja wohl gar nicht! Asche auf mein Haupt! Sage ich, und erspare euch jetzt das Bla Bla darüber, wie wahnsinnig beschäftigt ich gerade bin und wie viele Salate und schnelle Pastagerichte ich derzeit so verzehre. Stattdessen komme ich direkt zum Rezept: Kleine Fleischküchlein mit selbstgemachter Mayo.

Beides stammt aus dem Buch "Creole" von Babette de Rozières, das sich schon seit Längerem in meinem Besitz befindet. Ich hatte es mir zugelegt, weil mich die kreolische Küche interessierte. Ein Hauch von Exotik, so stellte ich mir vor, Rezepte für scharfe Currys, für Kokosdesserts und würzige Fischspeisen, abgeschmeckt mit diesem gewissen Etwas, das einen von weissen Sandstränden, Palmen und feurigen Männern ... äh, ich meine natürlich Chillis ... träumen lässt.

Als ich das Buch dann allerdings in Händen hielt, war ich ein ganz kleines Bisschen enttäuscht. Die ungewohnten Gewürze, die ich mir erhoffte, entpuppten sich zu einem Grossteil als Koriander und Chilli oder Cayennepfeffer - Pülverchen, die schon seit Langem ihren festen Platz in meinem Küchenschrank haben. Nicht gerade das Ausmass an Exotik, das ich mir vorstellte!






















Mittlerweile habe ich mich etwas mit dem Wälzer - immerhin knapp 360 Seiten stark! - versöhnt, vor allem, weil ich das Kapitel über die Saucen vertiefte, die einige der eher schlichten Gerichte aufpeppen. Ausserdem fiel mir bei genauerem Hinsehen auf, dass de Rozières bei einigen Rezepten spezielle Gewürzmischungen wie Quatre épices (Pfeffer, Muskatnuss, Zimt und Ingwer) oder Graines à roussir (Bockshornklee, Kreuzkümmel und Senfsamen) verwendet. Darauf folgte allerdings schon der nächste Dämpfer: Zwar werden im Glossar die Zutaten genannt, doch fehlen die genauen Mengenangaben oder Mischverhältnisse.

Beim vorliegenden Rezept liegt der Reiz in der Kombination aus dem eigentlichen Gericht und der Sauce. Die Mayo schmeckt durch den Limettensaft leicht säuerlich und wirkt so viel frischer als diejenige aus dem Supermarkt. Sie ist ausserdem flüssiger, was den Eindruck noch verstärkt. Ein schöner Partysnack oder mit ein wenig Salat ein leichtes Abendessen.


Rezept für 8 Stück

Für die Mini Meat Pies:

250 g Rindshackfleisch
3 Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 kleines Bund glatte Petersilie
2 Prisen Chillipulver
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl

1 Rolle Blätterteig (ich habe eine mit 32 cm Durchmesser verwendet, hatte aber am Ende noch Füllung übrig; nächstes Mal würde ich also eine grössere Rolle verwenden)

1 Ei
1 EL Sahne

1.) Frühlingszwiebeln und Knoblauch schälen und hacken. Petersilie waschen und ebenfalls hacken. Alles in eine grosse Bratpfanne geben, Chillipulver darüber streuen und für 2 Minuten leicht anbraten.

2.) Das Fleisch dazu geben und ein paar Minuten weiterbraten, bis alles gleichmässig gar ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen.

3.) Das Ei trennen. Den Blätterteig ausrollen und mit einer Tasse (ca. 6 cm Durchmesser) Scheiben ausstechen. Je 1 EL der Füllung auf die Hälfte der Scheiben geben. Den Rand mit Eiweiss bestreichen und mit der anderen Hälfte der Scheiben zudecken.

4.) Den Rand der Pies mit einer Gabel eindrücken. Das Eigelb und die Sahne mischen und anschliessend die Küchlein mit der Mischung bestreichen. Backen bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen (ca. 15 bis 20 Minuten).






















Für die Mayonnaise:

1 Eigelb
0,5 EL Honigsenf (süsslich-scharf)
0,5 EL normaler Senf (mild)
250 ml Olivenöl
0,5 Orange (Saft)
1 Limette (Saft)
1 Prise Chillipulver
1 Prise Knoblauchpulver
Salz, Pfeffer

Koriander zum Garnieren

1.) Eigelb und Senf in einer kleinen Schüssel vermischen. Das Olivenöl erst tropfenweise, dann in grösseren Portionen beigeben und stetig verrühren - ich habe den elektrischen Mixer auf die kleinste Stufe eingestellt.

2.) Ist die Masse dick und cremig, die halbe Orange und die Limette auspressen und den Saft zur Mayo geben. Mit Chilli- und Knoblauchpulver, Salz und Pfeffer abschmecken. Ein paar Korianderblätter waschen, hacken und die Mayonnaise damit garnieren.

5 Kommentare:

lamiacucina hat gesagt…

Gerade richtig für Leute wie mich, die ausser Pfeffer und Chili nicht alzuviele Gewürze besitzen.

Bestsmellers hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Bestsmellers hat gesagt…

Aber dafür besitzt du einen Kräutergarten, der mich grün werden lässt vor Neid! Und was die komischen Vorlieben angeht: Ich bin auch ein erklärter Fan von Dosenravioli...:-)

Anonym hat gesagt…

Deine Küchlein sehen extrem lecker aus (obwohl ich erst gerade vom Lunch komme) :-).
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy

Bestsmellers hat gesagt…

Vielen Dank! Und so einen kleinen Happen mag man doch immer, selbst nach der Mittagspause...;-)