Mittwoch, 31. August 2011

Crevetten mit Zitronengras, Limette und Knoblauch



Ich habe ein neues Kraut für mich entdeckt - oder vielmehr ein Gras, sollte ich sagen. Genauer: Zitronengras, wohl das Frischeste unter den Kräutern. Ich LIEBE es.

Für einen ersten Kochversuch wurden die leicht hölzernen Stängel klein gehackt und zusammen mit Knoblauch und Limette zu einer Marinade verrührt. Dann ein paar Crevetten flux darin gewendet und im Kühlschrank kalt gemacht.

Dazu gab es Gemüse nach japanischer Art: Sojasprossen, Shitake, grüne Paprika und Zwiebeln, abgelöscht mit ein wenig Sojasauce. Ein herrliches Menu!

Rezept:
4 Crevetten, geschält
2 Stück Zitronengras, ca. 10 cm
1 Limette
1 Knoblauchzehe
5 EL Sonnenblumenöl
Salz, Pfeffer

1.) Die Crevetten waschen und trockentupfen. Am Bauch mit einem scharfen Messer einschneiden und vorsichtig den Darm herausziehen (die meisten Kochbücher raten zwar dazu, die Crevette am Rücken aufzuschneiden, aber ich finde es so rum einfacher...vielleicht kommt es aber auch auf die Crevette an...?).

2.) Die Knoblauchzehe auspressen. Die Limette heiss abwaschen, die Schale abreiben und anschliessend eine halbe Limette auspressen. Den Saft mit dem Knoblauch und der Schale vermischen.

3.) Die äusserste, hölzerne Schicht des Zitronengrases entfernen und den Rest klein hacken - je kleiner desto besser. Zum Limettensaft geben, das Öl zufügen und mit gut Salz und Pfeffer abschmecken. Die Crevetten in der Marinade wenden und etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.

4.) Rund 3-4 EL der Marinade - mit möglichst viel "Inhalt" - in eine Bratpfanne geben und für ein paar Minuten dünsten; so wird das Zitronengras schön weich und verliert seinen faserigen Biss. Anschliessend die Hitze hochdrehen und dann die Crevetten - diesmal sollte man darauf achten, dass möglichst kein Zitronengras mehr daran klebt - während 3 Minuten braten, bis sie schön rosa sind. Auf einem Teller anrichten und das Öl aus der Pfanne darüber verteilen.

Sonntag, 28. August 2011

Die Anti-Atomkraft-Torte

!!!ACHTUNG!!!

Dieser Post wird politisch. Wer ihn nicht lesen möchte, hat jetzt noch Zeit wegzuklicken.

Okay.





























Ich wurde im Jahr von Tschernobyl geboren und bin damit noch zu jung, um mich an die Auswirkungen der Katastrophe zu erinnern. Aber ich weiss noch, wie ich als etwa 7-Jährige ein Geo-Heftchen in die Finger bekommen habe, das diesem Thema einen Titel widmete. Ich konnte noch nicht richtig lesen, aber die Bilder sagten mir mehr, als es der Text je vermocht hätte: Kinder in meinem Alter, mit grauenhaften Fehlbildungen, mit Wasserköpfen und wuchernden Geschwüren im Gesicht. Ich wusste damals noch nicht, was das war, und habe erst später einen Zusammenhang hergestellt.

Aber es hat mir trotzdem eine Heidenangst eingejagt.

Und diese Angst ist geblieben, bis heute, so dass sich mein Magen jedes Mal unangenehm verkrampft, wenn ich in der Ferne die Dampfwolken aus dem Kühlturm von Leibstadt so malerisch in den Himmel aufsteigen sehe.

Natürlich weiss ich, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind. Genauso sicher wie die im Hightech-Land Japan, Fukushima in all seiner Tragik hat es ja bewiesen. Und danach sah es lange Zeit so aus, als ob die Atomkraft das beherrschende Thema des derzeitigen Schweizer Wahlkampfes werden würde. Und was ist jetzt? Alle diskutieren über den starken Franken, die armen Konsumenten, die ausbleibenden Touristen und die ausländischen Raver, die an der Street Parade 10 Franken für ihr Bier zahlen müssen.

Ich bin nicht naiv. Ich weiss, wie die Politik funktioniert, und dass es dort genauso Hypes gibt, wie in der Medienberichterstattung. Wie überall. Doch das heisst nicht, dass ich deshalb nicht wütend sein darf. Dass ich nicht das Recht hätte, mich darüber aufzuregen - oder?

Darum sage ich es hier: Ich bin wütend. Stinkwütend! Auf die Politiker, die sich eines Themas nur dann annehmen, wenn es ihnen Wählerstimmen bringt. Auf die Experten, die sich im Fernsehen hinstellen und behaupten, Atommüll sei ja gar nicht gefährlich. Und auf die - pardon - dummen Massen, die heute bereits vergessen haben, wie laut sie nach Fukushima nach dem Atomausstieg gerufen haben.

Und mit diesem Kuchen setze ich hinter diese Aussagen ein dickes, fettes Ausrufezeichen. Denn auch wenn die allgemeine Aufmerksamkeit mittlerweile wieder den reisserischen Plakaten einer gewissen Schweizer Partei gilt - ich bin immer noch hier. Ich interessiere mich noch.

So, jetzt ist es raus.





















(Die Torte ist übrigens eine ziemlich simple Schokoladen-Mandel-Mischung, mit Schokoglasur und giftgrünem Marzipan. Mehr Sonntagssüsse, ob politisch oder nicht, findet ihr bei Mat & Mi und hier.)

Mittwoch, 24. August 2011

Hummus-Variation






































Ich habe an anderer Stelle bereits meine Liebe für Hülsenfrüchte kundgetan. Derzeit mag ich sie am liebsten in Hummusform, obschon der Aufwand dafür ziemlich gross ist. Erst die Kichererbsen während zwölf Stunden einweichen, dann schälen, dann für zwei Stunden kochen, dann pürieren...und das alles für einen kleinen Snack!

Dennoch hat das Ganze einen grossen Vorteil gegenüber der Supermarkt-Variante: Man kann nämlich seine eigenen Variationen mischen und ganz nach Geschmack mit mehr Knoblauch, Chilli oder zusätzlichen Kräutern herumexperimentieren.

Ich habe mir fürs erste drei verschiedene Mischungen ausgedacht: Ein Schälchen mit Zitronen-Sesam-Hummus, eines mit Paprika und Chilli und eines mit einer extra Portion Joghurt und Minze.

Diese letzte Variante hat mir persönlich am besten geschmeckt, herrlich frisch und, wer hätte das gedacht, minzig. Aber auch der Zitronen-Hummus hatte etwas für sich. Nicht so überzeugt hat mich hingegen die Paprika-Mischung - obwohl scharf, fand ich sie irgendwie lahm...

Aber vielleicht seht ihr es ja anders? Hier jedenfalls kommen die Rezepte für die hülsigen Leckereien...

Grundrezept:
250 g Kichererbsen, getrocknet
1 Zwiebel
4 Knoblauchzehen
2-3 EL Tahina
5 EL Joghurt
3 EL Zitronensaft
2 EL Sonnenblumenöl
Salz

1.) Die Kichererbsen in Wasser einlegen und 10 bis 12 Stunden einweichen lassen. Die Früchte aneinander reiben, damit sich die Schalen lösen und diese dann anschliessend abschöpfen (dieser Schritt funktioniert nicht immer gleich gut, aber ich denke es macht auch nichts, wenn ein paar Schalen dran bleiben). Die Kichererbsen abgiessen, aber das Wasser zurück behalten.

2.) Die Zwiebel hacken und die Knoblauchzehen auspressen. In einem Topf das Öl erhitzen und Zwiebel und Knobi darin dünsten. Die Kichererbsen dazu geben und mit dem Wasser bedecken. Für zwei Stunden auf geringer Stufe köcheln lassen, dann abgiessen, aber das Kochwasser wiederum zurück behalten.

3.) Die Kichererbsen pürieren und mit ca. 1 dl Kochwasser vermischen. Dann Tahina, Joghurt und Zitronensaft zugeben und mit Salz abschmecken.

Für Variante 1: 2-3 EL Sesam in einer Pfanne rösten. Die Schale einer halben Zitrone abreiben und zusammen mit dem Sesam und einem zusätzlichen Spritzer Zitronensaft unter den Hummus mischen.

Für Variante 2: Ein paar Pfefferminzblättchen waschen und klein schneiden. Zusammen mit 2 zusätzlichen EL Joghurt beigeben.

Für Variante 3: Etwa 1,5 TL Paprikapulver unter den Hummus mischen. Eine kleine Chillischote der Länge nach halbieren und die Kerne entfernen, anschliessend hacken und den Hummus damit verzieren.

Ab damit auf's Brot, ein paar frische Scheiben Gemüse drauf und fertig ist der leichte Sommer-Snack! Eine Offenbarung nach 15-stündiger Vorbereitung...

Sonntag, 21. August 2011

...Motivation...





















Ich wusste, dass er irgendwann kommt. Dieser Tag, an dem mir alles zu viel wird und ich am liebsten davon laufen möchte. Wo die Motivation gegen null sinkt und der Berg der Aufgaben unüberwindbar wirkt. Und wo jede Stunde der Erholung und der Freiheit eine Ewigkeit zurück zu liegen scheint.

Ich wusste, dass mich dieser Tag irgendwann zwischen Mitte Juli und Ende September einholen würde; irgendwann zwischen dem Ende des Sizilien-Urlaubes und der Abgabe meiner Masterarbeit also.









































Darum habe ich mir für genau diesen Moment meine schönsten Erinnerungen aufgespart. Erinnerungen an den Sommer, an Tage voller Licht und Schönheit, an das Meer, den Sand, die wunderschöne Vegetation und das gute Essen.

Geniesst es mit mir.

Diese Fotos habe ich in Buccheri geschossen, ein Dorf in den Monti Iblei, wo ein Teil meiner Familie wohnt. Es ist klein, unscheinbar und an manchen Stellen etwas heruntergekommen. Kein Vergleich zur Nachbarsgemeinde Palazzolo, die zum Weltkulturerbe gehört.

Aber für mich ist es der Inbegriff eines sizilianischen Städtchens, wo die Männer tagsüber auf der Piazza Karten spielen und die Frauen auf den winzigen Balkonen Bohnen schälen und sich über die Gassen hinweg unterhalten. Klischeehaft, aber wahr.


Leider komme ich im Moment viel seltener zum Kochen, als ich es eigentlich möchte. Auch das Sonntagssüss muss darum leider eine Woche aussetzen und durch eine Erinnerung vertreten werden: Cannoli, herrlich schmeckende Teigröllchen mit Ricotta-Füllung, und hinterher eine Granita al Limone....mmmm....


Mit diesem virtuellen Motivationsschub verabschiede ich mich in einen arbeitsreichen Nachmittag. Macht's gut und geniesst das Leben!

Montag, 15. August 2011

Saccu vacanti nun pò stari a'gritta (3): Mandel-Pannacotta





















Oh du geliebte Mandelmilch, wie habe ich dich vermisst, die Zeit ohne dich war wieder einmal viel zu lang! Doch nun habe ich dich bei mir und so schnell kann uns auch keiner mehr trennen! Zwölf süsse Liter von dir lagern noch in meinem Keller, bevor wir uns im Süden endlich wieder sehen...


Im Ernst, hat schon mal jemand von euch Mandelmilch - oder wie es auf Italienisch heisst: Latte di Mandorla - getrunken? Dieses süsse, cremige Getränk mit dem Geschmack von Amarettini, aber ohne das Bittere der Bittermandel? Wenn nicht, dann müsst ihr das unbedingt nachholen!

In Sizilien trinkt man Mandelmilch gerne im Sommer, weil sie in der Hitze erfrischend wirkt. Man kann sie pur geniessen, zu Granita verarbeiten, in den Kaffee mischen oder, ganz verwegen, zum Cocktail mixen benutzen.

Ich habe zum gestrigen Sonntagssüss ein Mandel-Pannacotta versucht. Erst hatte ich etwas Angst, dass es nicht fest wird, doch es hat wunderbar geklappt. Ausserdem bin ich dank meines Bruders im Besitz einer ganzen Wagenladung voll Mandelmilch und musste darum keine Angst haben, meinen kostbaren Schatz zu vergeuden...

Mandelmilch kann man zwar relativ leicht selber herstellen; allerdings braucht man dazu rohe und ungetrocknete Mandeln, die man hier eigentlich fast nicht findet. Ich würde daher empfehlen, dem italienischen Spezialitätengeschäft des Vertrauens einen Besuch abzustatten. Oft findet man dort auch paar Flaschen Latte di Mandorla.

Der Rest ist einfach...

Rezept:
3 dl Sahne
3 dl Latte di Mandorla
4 Blatt Gelatine

1 Handvoll Mandelsplitter, geschält

Karamellsauce nach diesem Rezept (ohne Datteln)

1.) Die Gelatine in etwas kaltem Wasser einlegen. Sahne und Mandelmilch in einem Topf aufkochen, die Hitze reduzieren und anschliessend für ca. 15 Minuten einkochen lassen. Zwischendurch umrühren.

2.) Den Topf vom Feuer nehmen, die Gelatine vorsichtig ausdrücken und untermischen. Sehr gut rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Direkt in vier kleine Förmchen verteilen und für mehrere Stunden kalt stellen. Da die Mandelmilch flüssiger ist als Sahne, braucht die Mischung etwas länger als bei normalem Pannacotta - ca. 6 Stunden.






















3.) Vor dem Servieren: Die Mandelsplitter ohne Fett in einer Pfanne rösten und beiseite stellen. Die Förmchen aus dem Kühlschrank nehmen, mit einem flachen Messer etwas vom Glasrand lösen und auf ein Tellerchen stürzen. Dann die Karamellsauce zubereiten und zusammen mit den Mandeln über dem Pannacotta verteilen.

Buon appetito!

Freitag, 12. August 2011

10 Dinge...

...die ich im vergangenen Monat neu kennen gelernt habe:

1.) Süsskartoffeln in buttriger Brötchenform. Sehr lecker.

2.) Die wunderschöne Fotoreportage "Days With My Father" von Phillip Toledano. Gesehen bei Durchsonnt.

3.) Charles Bradley. Ohne Worte.


4.) Das Gefühl, eine Tetanus-Impfung in den Arm geballert zu bekommen. Ebenfalls ohne Worte.

5.) Unzählige Texte über Friedensjournalismus, Konfliktberichterstattung, Objektivität, Leitfadeninterviews.

6.) Den Film "The Road" mit Viggo Mortensen. Erschütternd. Gruselig. Genial.



7.) Das Zürcher Brockenhaus, eine Art permanent eingerichteter Flohmarkt. Altes Geschirr, Möbel, allerlei Kuriositäten. Herrlich zum Schmökern.

8.) Das Gefühl, bald zum Heimwerker zu werden, bedingt durch eine wachsende Liste von DIY-Projekten. Da ich mich wegen meiner zwei linken Hände immer von solchen Sachen ferngehalten habe, ist das tatsächlich eine ganz neue Erfahrung für mich...

9.) Den Borgia Jazz Club in Siracusa, Sizilien, dessen Seite leider noch im Aufbau ist.

10.) Das Schweizerische Sozialarchiv und seine äusserst nette Bibliothekarin.


("10 Dinge", gesehen bei Myriam Kemper.)

Donnerstag, 11. August 2011

Mango-Erdnuss-Curry

Nein, ich werde euch nicht damit nerven, dass Thai-Curry eigentlich nichts für heisse Sommertage ist.

Nein, ich werde euch nicht damit nerven, dass draussen leider kein heisser Sommer herrscht.

Und nein, ich werde mich selbst nicht damit nerven, dass meine zaghafte Sommerbräune vor lauter Verschüchterung bereits wieder erbleicht ist.






















Stattdessen krame ich die dicke Kokosmilch und die scharfen Chillis aus dem Schrank und wärme mich an heissem Thai-Curry. Das macht Freude und zaubert sogar ein bisschen Feriengefühl in die Wohnung.

Das Rezept ist zwar möglicherweise nicht besonders authentisch, denn ich habe es mir über die Jahre hinweg selbst zusammengepanscht. Trotzdem gehört es mittlerweile zu meinen Lieblingsgerichten - die Mango bildet einen schönen, frischen Gegensatz zum sonst eher schweren Red Curry...





















Folgende Zutaten braucht ihr zum Nachkochen - ein Wok ist dabei übrigens sehr angenehm, sollte aber keiner zur Hand sein, funktioniert es auch gut in einer grossen Bratpfanne:

Rezept für 2 Personen:
2 Hühnchenbrüste
1 Mango
500 ml Kokosmilch
2 EL rotes Thai-Curry
1,5 EL Erdnussbutter (crunchy)
1 Handvoll Erdnüsse, geröstet
1 kl. Stück Ingwer
2 Frühlingszwiebeln
1 Chillischote
1 TL gemahlener Koriander
Öl zum Anbraten





















1.) Die Chillischote und die Frühlingszwiebeln hacken. Das Fleisch kurz mit Wasser abspülen, trockentupfen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne mit etwas Öl anbraten und gut würzen.

2.) Die Hitze runterdrehen, Zwiebeln, Chilli und das rote Curry dazugeben. Kurz mitdünsten und mit Kokosmilch ablöschen. Die Mango schälen, klein schneiden und zugeben. Den Ingwer schälen und reiben, den Koriander und die Erdnussbutter zugeben und alles gut mischen.

3.) Das Curry für etwa 15 Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen und in der Zwischenzeit den Reis garen. Kurz vor dem Servieren die Erdnüsse unter das Curry rühren und anschliessend über den Reis geben.

Dienstag, 9. August 2011

The White Prince and the Wedding Dress – A True Pack of Lies

Für heute einmal etwas ganz anderes. Etwas, das nichts mit Kochen zu tun hat, mit Essen oder mit Wohnen. Einfach eine schöne Geschichte, in die ich mich verliebt habe. Lest selbst: Ein Briefroman von Cornelia Steffen, erster Teil.

Gefunden habe ich ihn im Neuland, einem noch relativ neuen Web-Magazin, das auf nicht-kommerzieller Basis von Journalisten, Designern, Künstlern und anderen Medienschaffenden herausgegeben wird. In der Testphase immer am ersten Freitag des Monats, mittlerweile leider "nur" noch jeden zweiten Monat. Spannende Texte entgegen dem Mainstream, wunderbare Bildreportagen, manchmal sogar ganze Dokumentarfilme. Lesenswert. Unterstützenswert.

Viel Spass beim Schmökern!

Donnerstag, 4. August 2011

Gib dem Affen Zucker...






















Die Menschen reagieren ja bekanntlich unterschiedlich auf Stress. Die einen können nicht mehr schlafen, den anderen vergeht der Appetit und die dritten essen dafür umso mehr.

Ratet mal, zu welcher Gruppe ich gehöre. Genau.

Wenn ich viel zu tun habe, entwickle ich eine Art Belohnungssystem aus Essen, ganz so, als würde man einen kleinen Hund erziehen: Biete ihm ein Leckerli und er macht Männchen. Stelle mir ein Zückerchen in Aussicht und ich arbeite problemlos drei Stunden durch, egal ob ich nun motiviert bin oder nicht.





















Zur Zeit findet dieses System rege Anwendung, muss ich doch 80 Seiten Masterarbeit binnen einer Frist von 3 Monaten abliefern. Heute gab's dafür Tapas und Sangria im Zürcher Niederdorf, mit bester Aussicht auf die flanierenden Touristen, Studenten und Transvestiten.

Ein gelungener Feierabend.


Und wie habt ihr den Tag ausklingen lassen?

(Ort: Tasca Romero, Niederdorfstrasse, Zürich)

Dienstag, 2. August 2011

Süsskartoffel-Brötchen













Vor einiger Zeit hatte ich die Frechheit, mich in meiner eigenen Wohnung von Freunden bekochen zu lassen. Gegeben hat's ein äusserst leckeres Menu aus dem Hause Jamie Oliver: Rindscarpaccio mit einer Beilage aus Kürbis, Kastanien und Rucola-Salat.

Zumindest war es so angedacht. Nicht einberechnet wurde die Tatsache, dass im Juli so gut wie nirgends Kürbis zu finden ist, worauf dieser kurzerhand durch Süsskartoffeln ersetzt wurde. Diese Mischung war nicht nur einfach köstlich, sondern hat in mir auch eine lange vergessene Liebe zur gemeinen Süsskartoffel wiedererweckt.

Kurze Zeit später habe ich auch schon das Internet nach möglichen Rezepten abgegrast und wurde fündig bei chefkoch.de: Süsskartoffel-Brötchen, das musste ich probieren!

Erst war ich etwas skeptisch, als ich die grosse Menge Butter gesehen habe, aber dann habe ich's doch (fast) genau so gemacht wie empfohlen. Lediglich die grossen Kartoffel-Stücke habe ich mir gespart und stattdessen die ganze Masse püriert. Die Gewürze wurden ebenfalls weggelassen und nur in Form von etwas Zimt in der Milchglasur wieder hineingeschmuggelt; dafür wurden jedoch einige getrocknete Kirschen unter den Teig gemischt.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Die Brötchen sind süss, sehr locker und erinnern insgesamt ein wenig an Scones, wenn sie auch deutlich buttriger sind. Das nächste Mal werde ich wohl doch etwas weniger nehmen und den Flüssigkeitsverlust dafür mit Milch ausgleichen. Aber fürs erste Mal: 9 von 10 Punkten!